Verlag: Diogenes
Autor: Marco Balzano
Erschienen am: 20.06.2020
Seiten: 288
Genre: Historischer Roman
Klappentext
Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol - doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sein heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten, leistet sie Widerstand - mit Leib und Seele.
Cover
Inhalt
Im kleinen Örtchen Graun in Südtirol führte Trina von Kindheit an mit ihrer Familie ein wunderschönes Leben. Doch dann kamen Mussolinis Faschisten und alles wurde anders. Trina, die zusammen mit ihren Freundinnen Barbara und Maja das Lehrerdiplom besitzt, dürfen nicht unterrichten. Ein Pfarrer spricht sie darauf an, dass sie in Verstecken Deutschunterricht für Kinder geben können, denn Deutsch reden ist verboten. Die drei jungen Frauen lassen sich darauf ein, aber nicht für alle nimmt das ein gutes Ende.
In Graun hofft man derweil darauf, dass der Krieg den Ort von den Faschisten erlöst und das sie durch Hitler wieder frei sein können. Außerdem will ein Energiekonzern einen Staudamm bauen, wodurch das Dörfchen überflutet werden würde. Wer nicht freiwillig geht, soll Zwangsenteignet werden. In Graun hofft man, dass die Nazis sie nicht nur befreien, sondern auch den Bau des Staudamms verhindern.
Meine Meinung
Am Anfang kam ich nicht ganz so gut in die Geschichte rein, aber das war meine eigene Schuld, denn ich war nicht wirklich vertraut mit der Geschichte Südtirols während dem 2. Weltkrieg. Darüber wurde im Buch auch nicht viel erklärt, es wurde vorausgesetzt, dass man sich damit auskennt, damit die Geschichte auch richtig versteht. Als ich dann aber erst mal im Buch drin war, konnte ich sehr gut und sehr flüssig lesen, denn der Schreibstil ist sehr einfach und lässt dies somit ganz einfach zu. Das Buch ist als sehr langer Brief geschrieben, den Trina an ihre Tochter schreibt, dadurch wird die ganze Geschichte aus Trinas Sicht in der ersten Person erzählt.
Teilweise passiert alles sehr schnell, was einerseits gut ist, da das Buch so sehr schnell voranschreitet, andererseits wusste ich teilweise gar nicht, wo wir von der Zeit her gerade standen. In einem Moment war es noch Winter und im nächsten Moment schon Sommer. Das war nicht wirklich störend, hätte man aber vielleicht durch genauere Zeitangaben über den Kapiteln etwas übersichtlicher machen können.
Durch die Entwicklung von Trina selbst, ihrer Familie und der Geschichte um den Krieg herum ist das Buch unheimlich spannend und fesselnd. Aber teilweise fand ich es auch recht oberflächlich. Ich kontte Trinas Verhalten, vor allem im Bezug auf ihre Tochter, nicht immer nachvollziehen. Ich fand, den Charakteren hat oft die nötige Tiefe gefehlt, die so ein Buch gebraucht hätte.
Fazit
4/6
Vielen Dank an den Diogenes Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.
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