Bergab geht's tot am schnellsten von Hilke Sellnick


Verlag: Penguin
Autorin: Hilke Sellnick
Erschienen am: 09.12.2019
Seiten: 415
Genre: Krimi

"Bergab geht's tot am schnellsten" ist der 2. Band der "Henni-von-Kerchstein-Reihe". Band 1 "Tote kriegen keinen Sonnenbrand" habe ich nicht gelesen.

Klappentext

Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die junge Pianistin Henni von Kerchenstein in die verschneiten Alpen. Die Witwe eines Filmstars feiert im Kreis alter Freunde den 100. Geburtstag ihres verstorbenen Gatten, und Henni soll die Feier auf dem Klavier begleiten. Doch statt lauschigen Abenden vor dem Kamin erwartet Henni ein zugiges altes Hotelgemäuer. Eingeschneit mit schrulligen Alten, wird ihr Spürsinn als Hobby-Ermittlerin auf die Probe gestellt: Während tief in den Bergen ein Schneesturm um das Hotel pfeift, hört Henni zu nächtlicher Stunde unheimliche Geräusche aus der Kapelle nebenan und stolpert kurz darauf über eine Leiche im Glockenturm...

Cover

Ein idyllisches und passendes Cover für einen winterlichen Krimi. Es soll wohl der Blick von der kleinen Kapelle aus sein, der auf das verfallene Hotel gerichtet ist, in dem Henni und alle anderen untergebracht sind.

Inhalt

Henni hat Steuerschulden und deswegen übernimmt sie zusammen mit ihren Freundinnen Cindy und Claudia einen außergewöhnlichen Gig in einem einsamen und abgelegenen Hotel in den Bergen. Die exzentrische Diva Lauretta Linz feiert hier mit einigen geladenen Gästen im höheren Alter den 100. Geburtstag ihres verstorbenen Mannes. Durchgefroren kommen die drei Freundinnen zusammen mit Hennis Kater Walter von Stolzenstein an dem verfallenen Hotel an, das nach außen hin alles andere als luxuriös ist, sich im Inneren jedoch als recht gemütlich erweist.

Die drei Freundinnen werden im 3. Stock in drei Zimmern untergebracht, die direkt nebeneinander liegen. Schon in der ersten Nacht kommt Cindy ängstlich zu Henni ins Zimmer und erzählt, sie habe in der nahe gelegenen Kapelle Menschen gehört. Henni hält das für sehr unwahrscheinlich, lässt sich wegen der Spuren im Schnee aber doch überzeugen und während Cindy dann schon selig in Hennis Bett schlummert beobachtet diese weitere Geschehnisse rund um die Kapelle, nichts ahnend, wie wichtig das alles später noch sein könnte. Am nächsten Morgen ist einer der älteren Herren verschwunden, das ganze Hotel steht Kopf bis Henni ihn letztendlich findet, zu ihrer leichten Enttäuschung allerdings lebendig.

In der darauffolgenden Nacht zieht ein Schneesturm auf und schon am Abend macht dies den Bewohnern des Hotels zu schaffen. Die Gemüter werden unruhiger und gehässiger, so kommt es zum Streit zwischen Lauretta und einer anderen Dame, die intrigant aus dem Nähkästchen plaudert während alle anderen zuhören. Dann verschwindet wieder ein älterer Mann, natürlich denkt man, ihm ginge es wie seinem Vorgänger, dass er irgendwo sitze und nicht mehr wegkomme oder sich verlaufen habe. Aber dieses Mal ist es anders und Henni hat endlich ihre Leiche. Zusammen mit Kater Walter beginnt sie zu ermitteln, was dem Mann, der in der Kapelle an einem Strick hängend gefunden wurde, passiert ist.

Meine Meinung

Auf das Buch bin ich vor allem wegen dem witzigen Titel und dem makabren winterlichen Cover aufmerksam geworden. Der Schreibstil ist direkt sehr lebhaft und sehr schön verständlich, so dass man leicht und ohne zu stocken lesen kann. Das Buch wird aus Sicht der sympathischen und chaotischen Hauptprotagonisten Henni in der 1. Person erzählt. Hennis Charakter macht die Geschichte abwechslungsreich und führt immer wieder zu komischen Situationen, selbst in Zeiten, in denen es für die Bewohner des Hotels nicht so viel zu lachen gibt muss man als Leser doch schmunzeln. Teilweise sarkastisch und mit viel Wortwitz erzählt die aufgeweckte Henni ihre Geschichte.

Sehr schön ist es natürlich auch, einen Kater an die Seite der Protagonistin zu stellen. Der ohne es selbst zu wissen manchmal eine große Hilfe bei Hennis Ermittlungen ist.

Aufgepeppt wird die Geschichte weiterhin durch die Intrigen und den Misstrauen der vielen Gäste untereinander, die fast alle schon im hohen Alter sind. Das Buch ist nicht immer spannend, aber es ist so geschrieben, dass es aufregend, abwechslungsreich und zugleich lustig bleibt und den Leser auch ganz ohne hässliche Gewaltszenen in seinen Bann ziehen kann. Das Ganze wird atmosphärisch eingerahmt von der hübschen und verschneiten Winterlandschaft rund um das Berghotel.

Hauptprotagonistin Henni hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich mag ihre Persönlichkeit, ihre ständige Verzweiflung was Männer angeht, sowie ihre Intelligenz und Hartnäckigkeit, mit der sie den Fall lösen möchte. Mich erinnert sie an eine jüngere Version von Jessica Fletcher aus der Serie "Mord ist ihr Hobby".

Fazit

Normalerweise lese ich solche Krimis eher nicht. In den Krimis die ich bislang kannte waren es oft jüngere Menschen, bei denen ein Mörder Angst und Schrecken verbreitet und einen nach dem anderen jagt. Dies auch mal mit älteren Protagonisten und einer jungen und witzigen Hobbyermittlerin zu lesen war auch mal sehr interessant. Das Buch ist ein solider Krimi, den man sehr schön mal zwischendurch lesen kann, auch ganz ohne Vorkenntnisse von Band 1. Daher empfehle ich das Buch gerne für alle Krimi-Leser weiter.

4/6

Vielen Dank an den Penguin Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

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