Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke und Guillermo del Toro


Verlag: Fischer Sauerländer
Erschienen am: 02.07.2019
Autorin: Cornelia Funke
Seiten: 320
gebundene Ausgabe: 20,00 €
eBook: 16,99 €
ISBN: 978-3-7373-5666-4


Das Buch basiert auf dem Film "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro.

Klappentext

Vor langer, langer Zeit lebte in einem unterirdischen Reich, in dem es weder Lügen noch Schmerz gab, eine Prinzessin. Sie träumte von der Welt der Menschen: von einem blauen Himmel, von der Sonne und dem Gras und dem Geschmack des Regens. Als sie ihren Wächtern entkam und in unsere Welt gelangte, vergaß sie, wer sie gewesen und woher sie gekommen war. Ihr Vater hörte nie auf, nach ihr zu suchen. Er wusste, dass ihre Seele unsterblich war, und dass sie eines Tages zu ihm zurückkehren würde. In einem anderen Körper, einer anderen Zeit. Vielleicht an einem anderen Ort. Er würde auf sie warten, bis ans Ende der Zeit.

Meine Meinung

Das Cover ist einfach nur schön und absolut passend zur Geschichte. Es zeigt Ofilia und viele andere Gestalten und Dinge, die im Buch eine große Rolle spielen. Wenn man den Schutzumschlag abmacht ist ebenfalls ein Bild von Ofilia und dem Faun auf dem Buch und im Buch selbst sind viele schwarz-weiß Illustrationen.

Es ist 1944: Die 13 Jahre alte Ofilia wird mit ihrer hochschwangeren Mutter zu deren neuen Mann gebracht. Er lebt auf dem Anwesen einer alten Mühle am Waldrand im Norden Spaniens. Es sind schwierige Zeiten und Ofilias Mutter hofft mit der Ehe Ofilia und ihrem ungeborenen Baby ein besseres Leben zu ermöglichen. Ofilias Vater war Schneider und ist vor einem Jahr gestorben. Aber der neue Mann an der Seite ihrer Mutter ist ein Monster. Er ist ein tyrannischer Herrscher, der seine Minderwertigkeitskomplexe damit kompensiert, Menschen zu beherrschen und zu quälen. Er kämpft einen Kampf gegen die Rebellen, die im Wald versteckt leben und er hegt den Verdacht, dass einer seiner Angestellten die Rebellen unterstützt.


Ofilia liebt es zu lesen, vor allem Märchen. Sie helfen ihr aus der grauenhaften Realität des Krieges zu entfliehen. 

"Ihre Mutter sagte, Märchen hatten mit der Welt nichts zu tun, doch Ofilia wusste es besser. Märchen hatten sie alles über die Welt gelehrt." (Zitat S. 11)

Das Buch besteht eigentlich aus zwei Handlungssträngen: Zum einen Ofilia, die auf den Faun trifft und für den sie drei Aufgaben erfüllen soll, damit sie zurück ins Königreich kehren darf. Und zum anderen Capitan Vidal, der neue Mann an der Seite von Ofilias Mutter. Der ein Tyrann ist und dies alle Menschen in seiner Umgebung spüren lässt.

Der Aufbau des Buches ist manchmal etwas schwierig und man muss wirklich konzentriert lesen. Hauptsächlich wird über Vidal erzählt. Die Gedankengänge der Charaktere, um die es gerade geht, springen dann aber manchmal von Abschnitt zu Abschnitt hin und her. Dann gibt es noch verschiedene Leseabschnitte über Ofilia und ihrer Welt sowie einige Passagen in denen kurze Märchen erzählt werden. Es hat eine Weile gedauert bis ich verstand, wie man das alles in Zusammenhang bringen kann, aber ich denke, letztendlich habe ich es verstanden (siehe Fazit).

Die Charaktere des Buches finde ich absolut genial und authentisch: Der Faschist Vidal, der es liebt die Angst seiner Untergebenen und seiner Feinde zu spüren und zu sehen; die liebende Mutter Carmen, die ihrer Tochter und ihrem ungeborenen Baby ein besseres Leben ermöglichen möchte indem sie mit dem Anführer Vidal auf die andere Seite der Gesellschaft rückt. Von der armen Schneider-Gattin zur Ehefrau eines Anführers. Und Ofilia, die durch die Macht ihrer Fantasy diese ganze schlimme Welt hinter sich lassen kann.


Den Schreibstil finde ich passend zur Geschichte, aber manchmal etwas ungewöhnlich zu lesen, es wird eben erzählt wie ein Märchen. Allerdings kann ich nicht sagen, inwiefern der Schreibstil aus dem Film stammt.


Fazit

Wenn man den Film "Pans Labyrinth" nicht kennt, so wie ich, ist man vielleicht erst mal überrascht, denn der Klappentext hatte irgendwie mehr Fantasy versprochen. Stattdessen landete man mitten in einer historischen Geschichte, was zwar völlig o.k. war, aber für mich doch unerwartet kam. Letztendlich denke ich, dass die Märchen, die zu Beginn mancher Kapitel kurz erzählt wurden, die Märchen waren, die Ofilia kannte und gelesen hatte. Und so konnte sie sich ihre Welt zusammen fantasieren, die ihr half, aus der grauenhaften Realität zu entfliehen. Das alles zusammen ergibt eine wirklich sehr gute Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und gerne weiterempfehle, nicht nur für Jugendliche. Aber da ich davon ausging, dass mich eine komplette Fantasy-Geschichte erwartet und nicht eine Art historisches Märchen, dass mehr Wahrheit als Fantasy beinhaltet, kann ich leider nicht die volle Anzahl an Sternen geben.


4/6




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