Frei wie die Vögel von Ann-Helena Schlüter

Frei wie die Vögel - Ann-Helena Schlüter

Verlag: SCM Hänssler
Erscheinunstermin: 23. August 2018
Autorin: Ann-Helena Schlüter
Seiten: 288 
Taschenbuch: 16,99 €
eBook: 13,99 €
ISBN: 978-3-7751-5865-7

Klappentext

Am 10. November 1943 wurden in Hamburg vier Geistliche durch das Fallbeil hingerichtet. Die katholischen Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassak und Hermann Lange sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink hatten offen Stellung bezogen gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes.

Voller Leidenschaft für die historischen Hintergründe verwebt Ann-Helena Schlüter die vier Biografien der Lübecker Märtyrer erzählerisch miteinander. Ein Roman voller tiefer Emotionen, eine Geschichte voller Hoffnung im dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte.

Meine Meinung

Auf das Buch bin ich durch Zufall bei Lovelybooks gestoßen, da mir das Cover direkt aufgefallen ist. Wegen der auffälligen roten Schrift und dem historischen, in schwarz-weiß gehaltenen Hintergrund, hebt es sich von vielen anderen Covern ab.

Direkt am Anfang werden die vier Geistlichen in kurzen Biographien mit einem kleinen Foto vorgestellt. Das fand ich sehr gut, so konnte man während der Erzählung immer wieder zurückblättern und hatte denjenigen vor Augen, über den man gerade las.

Das Buch beruht zum Teil auf wahren Begebenheiten und ist mit fiktiven Erzählungen ausgeschmückt. Was wahr ist und was nicht wird gut erkennbar dargestellt und vorher auch erklärt. Schon am Anfang wird klar, warum das Buch diesen Titel trägt. Es ist eine bewegende Geschichte, die dahinter steckt.

Es ist eine Erzählung über vier Geistliche, die die Autorin hier mit viel Hingabe und Liebe zum Detail wiedergibt. Diese vier Männer haben die Wahrheit hinter Adolf Hitler und dessen unnötigen Krieg gesehen. Sie hatten den Mut, ihre Gedanken offen zu legen und haben versucht es im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu verbreiten und genau das kostete sie ihr Leben. Denn sie lebten zu einer Zeit, in der die eigene Meinung nicht gewollt war. Wer sich nicht unterordnete, bezahlte dies mit dem Tod.

In der Gefangenschaft sind der Glaube an Gott und die Gedanken über ihre Vergangenheit der einzige Trost den sie haben, während sie auf ihre Hinrichtung warten.


"Den Kopf können sie mehr nehmen, das Leben nie." Zitat Eduard Müller Kapitel 9

Der Schreibstil von Ann-Helena Schlüter ist erfrischend und flüssig und man kann das Buch ohne Probleme schnell und einfach lesen. Lediglich bei manchen Kapiteln hatte ich das Gefühl, dass sie etwas zu sehr in die Länge gezogen wurden. Es ist schön erzählt, aber es war mir einfach manchmal ein bisschen zu langatmig. Es ist kein spannendes Buch, es ist, wie der Untertitel des Buches schon sagt, eine Erzählung gegen das Vergessen.

Während dem Lesen des gesamten Buches hatte ich ein bedrückendes Gefühl. Ich habe schon viele Erzählungen aus dem
2. Weltkrieg gelesen, aber diese hat mich mit am meisten bewegt. Hier weiß man, dass diese vier tapferen Männer sterben, man spürt ihre Ängste und fühlt mit ihnen.

Wenn man an den zweiten Weltkrieg denkt, denkt man in erster Linie an Rassenhass oder an die Judenverfolgung. Was viele vergessen, zumindest geht es mir so, ist, dass auch das Christentum verfolgt wurde. Diese Geschichte erinnert uns noch mal daran, wie schwierig es auch die Kirche in dieser Zeit hatte.

Fazit

Die Erzählung war sehr gefühlvoll und aufwühlend. Ein wichtiges Buch, das man wirklich lesen sollte. Von mir gibt es sechs von sieben Sterne. Einen Stern Abzug gibt es lediglich, weil ich manche Kapitel etwas zu langatmig fand. Aber trotzdem gibt es für diese einfühlsame Erzählung von meiner Seite aus eine absolute Kaufempfehlung.

5/6



Vielen Dank an den SCM Händler Verlag und an loveleybooks, wo ich das Buch im Rahmen einer Leserunde mitlesen durfte. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

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