Einer wird sterben von Wiebke Lorenz


 Verlag: S. Fischer
Erschienen am: 27. Februar 2019
Autorin: Wiebke Lorenz
Seiten: 352
Paperback: 14,99 €
E-Book: 12,99 €
ISBN: 978-3-651-02541-7

Klappentext

Sie ist allein im Haus. Allein mit ihrer Angst. Sie kann mit niemandem sprechen. Nicht einmal mit ihrem Mann. Was wissen die Leute im Auto? Und vor allem, was werden sie tun?
Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang.
Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb.

Meine Meinung

Ein richtig schönes Cover, sehr ansprechend und passend zur Blumenstraße, in der sich alles abspielt.

In der Blumenstraße ist so einiges los. Eine Sackgasse in einem gehobenen Wohnviertel, wo ein Neubau mit Wohnanlagen für Ärger sorgt, wo eine Apotheke steht mit einem netten Apothekerpärchen und zwei (fast) erwachsenen Kindern, wo ein nervender, pensionierter Lehrer wohnt, der gerne seine Nachbarn im Auge behält, sowie eine todkranke Frau mit ihrem Mann und eben Stella und Paul Johannsen.

Stella geht es gut, sie hat eine Haushälterin, ein großes Haus, einen Kater, den sie nach ihrem Mann benannt hat. Paul! Denn ihr Mann ist so gut wie nie zu Hause, er arbeitet als Pilot. Und da es Stella viel zu gut geht, bis auf das gut behütete Geheimnis, das sie und Paul (ihr Mann, nicht der Kater) haben, macht sie sich Probleme, wo erst mal gar keine sind. Stella macht sich oft das Leben schwerer als es seien müsste. Der dauerparkende Mercedes der eines Tages vor ihrem Haus steht macht sie so unfassbar durcheinander, dass sie gar nichts mehr hinbekommt. Sie fühlt sich von dem Pärchen, das das Auto hütet und nicht verlässt, beobachtet und bedroht.

Wo wir auch schon bei Stellas Charakter wären. Ich fand sie sehr nervig. Sie hat vor allem am Anfang zu viel gejammert und zu wenig gehandelt. Eine Frau, die ein solches Geheimnis mit sich trägt, sollte sehr viel stärker sein, als das, was Stella hier darstellt. Sie machte alles für ihren Paul und schnell scheint klar zu sein, warum Paul auch alles für sie macht.

Den Schreibstil der Autorin finde ich gut, er ist flüssig und sehr leicht und schnell lesbar. Aber mit der Geschichte wurde ich nicht wirklich warm. Wenig Spannung, bis auf die Handlung um den parkenden Mercedes, die sich fast durch die ganze Geschichte zieht. Sehr viele Handlungen, die sich um die verrückte Nachbarschaft drehen und das Ganze in die Länge ziehen und dann eben Stella, mit ihren manchmal etwas zu zweifelhaften Handlungen.

Das große Geheimnis, das Paul und Stella haben, brachte zwar ein bisschen Spannung rein, aber es ging lange Zeit nur darum, wie dieses Geheimnis geheim bleiben kann.

Fazit

Als ich den Klappentext gelesen habe, war klar, ich will dieses Buch unbedingt lesen. Aber letztendlich war ich doch etwas enttäuscht. Viel Psycho, aber wenig Thrill. Psychologische Spielchen wurden einige getrieben, aber es gab für mich wenige Überraschungen und Spannung kam bei mir auch eher wenig auf. Im Großen und Ganzen ging es um Stellas und Pauls Geschichte, gepaart mit einer verkorksten Nachbarschaft. Die letzten Seiten waren dann noch ein Lichtblick, es war vielleicht etwas übertrieben, aber wenigstens passierte endlich mal was und es kam Tempo in die Geschichte. Ich kann diesen Thriller daher leider nur bedingt weiterempfehlen, ich brauchte auf jeden Fall viel Geduld, um noch etwas Gutes daran zu finden.

3/6

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag und NetGalley zur Bereitstellung des Leseexemplars. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

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