Dunkle Flüsse von Peter Nathschläger



Verlag: Himmelstürmer
Erstausgabe: September 2005
Autor: Peter Nathschläger
Seiten: 219
Taschenbuch: 14,90 €
Kindle: 12,99 €
ISBN: 978-3-9348-25437

Klappentext

David Schneider wurde als Siebenjähriger von Frank Dohunan, dem Jäger und Beutemacher, entführt. Er durfte sich nicht mehr David nennen, sich an nichts mehr erinnern. Dohunan zwang ihn zur Prostitution und belog ihn über seine Vergangenheit. Erst neun Jahre später schaffte David die Flucht.
Es wird nicht nur eine Reise quer durch die USA, sondern auch eine entlang der dunklen Flüsse menschlicher Grausamkeit - durch eine von Menschenhand erschaffene Hölle. Diese erlebt David in einem Internat für elternlose Jungen, die durch ihre Aufseher ein grauenhaftes Martyrium erleiden.
Die Flucht, seine Suche nach seinem Zuhause, führt ihn nicht nur hart an den Rand dessen, was ein Mensch ertragen kann, sondern auch in die Arme von Mark Fletscher, einen gleichaltrigen Jungen, der vom Gefährten zum Freund und zum Geliebten wird.

Meine Meinung

Das Cover ist in Ordnung, aber für mich ist der Gesichtsausdruck des Jungen schwer einzuordnen. Angst, Begierde? Oder beides? Man kann sich auf jeden Fall gut vorstellen, dass der Junge auf dem Cover David bzw. Patrick sein soll.

Das Buch beginnt direkt mitten im Geschehen. Der 16- Jährige Patrick ist auf der Flucht vor seinem Peiniger Frank Dohunan. Endlich hat er den Mut gefunden wegzulaufen. Patrick ist eigentlich David Schneider, aber als Frank den damals Siebenjährigen entführte erlaubte er ihm nicht mehr, seinen richtigen Namen zu benutzen. Unter einem Vorwand und einer schrecklichen Lüge hat Frank David damals einfach in seinem Auto mitgenommen und von diesem Tag an gab es keinen David mehr. David starb, genauso wie seine Kindheit und geboren wurde Patrick Nightingale.


Auch seine Eltern durchleben nach Davids verschwinden unvorstellbar schlimme Jahre. Während seine Mutter Kraft in Gebeten findet ertränkt sein Vater seinen Kummer im Alkohol. Aber sein Vater glaubt ganz fest daran, dass David noch immer lebt.


Auf der Suche nach seiner wahren Identität trifft David auf viele verschiedene Menschen, immer mit der Angst im Nacken, dass Frank ihn findet. Als er auf der Straße aufgegriffen wird und im Kinderheim landet trifft er auf Mark, der direkt wie ein Seelenverwandter für ihn ist.


Wenn man Bücher rezensiert liest man natürlich sehr viele Geschichten, aber nur wenige gehen so unter die Haut wie diese. Zwischen Entsetzen und Spannung möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es ist aufwühlend, voller Emotionen und der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende konstant aufrechterhalten.


Einen Großteil der Geschichte begleiten wir Patrick auf seiner Flucht. Aber es gibt auch immer wieder Leseabschnitte über Mark, über Davids Eltern und über die anderen Charaktere, was das Ganze sehr Abwechslungsreich macht. 


Es ist ein kurzes Buch ohne in die Länge gezogene Handlungsstränge, so dass es sich gut und schnell lesen lässt. Die Geschichte ist auf das Wesentliche reduziert und auf den Punkt gebracht, auch wenn das oft sehr schmerzhaft und und ohne Umschweife erklärt ist. Lediglich die Sprache war mir ab und zu etwas zu derb.


Fazit

Wer dieses Buch lesen möchte muss sich von Anfang an klar sein, dass dies nichts für zart Besaitete ist. Noch dazu beruht diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit. Es wird grauenhaft und sehr genau erklärt, was der kleine David alles durchstehen musste. Von Fotos fürs Internet bis hin zu Vergewaltigungen und Schläge. Ich fand die Geschichte sehr gut geschrieben, aber sie ist nicht für jeden etwas. Solche Bücher rufen einem immer wieder ins Bewusstsein, dass es solche Menschen wie Frank wirklich gibt und auch Kinderpornographie-Netzwerke, so etwas sollte man nicht vergessen und dagegen ankämpfen. Ein tolles Buch, das die tiefsten Abgründe der Menschheit aufzeigt.

5/6

Vielen Dank an den  Bundeslurch-Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

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